Im Turm und an der Rückseite der Kirche

 

1.
Ganz hinten in der Kirche, unter der Orgel, befinden sich zwei neugotische Statuen. Sie stellen Heilige dar. Links sieht man den Heiligen Josef. Rechts: den Heiligen Antonius.
Vor der letzten Restaurierung des Kircheninneren war fast jede Säule der Kirche mit einer Heiligenstatue geschmückt. Man beschloss, sie sicher auf dem Dachboden der Kirche aufzubewahren: näher bei Gott.
Die Statuen aus dem 19. Jahrhundert wurden von De Boeck und De Windt geschaffen. Sie waren auch für die Gestaltung des heutigen Hauptportals der Liebfrauenkathedrale in Antwerpen verantwortlich.
Warum wurden diese beiden Heiligen ausgewählt?
Der Heilige Josef ist der Schutzpatron von Jos, der treibenden Kraft hinter allen Restaurierungsprojekten dieser Kirche.
Und der Heilige Antonius: „Weil er die Miete zahlt.“ Der Heilige Antonius wird für die Wiederbeschaffung verlorener Gegenstände angerufen. Wer seinen Regenschirm nicht findet, betet zu ihm: „Heiliger Antonius, liebster Freund, hilf mir, meinen Regenschirm zu finden.“ Selbstverständlich lässt sich dieses Gebet für jeden verlorenen Gegenstand anpassen.
Gehen Sie etwas näher zum Heiligen Antonius. Wenn Sie den Sockel betrachten, auf dem die Statue stand, werden Sie feststellen, dass die Statue kaum hineinpasst. Dieser Sockel, das einzige steinerne Kunstobjekt in der Kirche, überstand den Bildersturm des 16. Jahrhunderts.


2.
Der Kirchenboden enthielt zahlreiche Grabsteine ​​von Personen, die zuvor dort begraben worden waren. Oft waren die dort Bestatteten entweder sehr wohlhabend oder hatten sich um die Gemeinde verdient gemacht. Diejenigen, die beliebt waren, wurden in der Nähe des Altars begraben.
Nicht weniger als 60 Gräber und Grabsteine ​​befanden sich in unserer Kirche.
Während der Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren wurden die ursprünglichen Standorte dieser Grabsteine ​​sorgfältig kartiert, bis eine Gruppe Wagemutiger eines Nachts in die Kirche einbrach und die Karten als Fackeln benutzte.
Daher wurde beschlossen, nicht mehr lesbare Grabsteine ​​nicht zu ersetzen. Aus diesem Grund befinden sich heute einige Grabsteine ​​nicht mehr über den Gräbern, für die sie bestimmt waren.
Bis 1784 durften Menschen noch in einer Kirche bestattet werden. Danach wurde dies vom österreichischen Kaiser verboten.
Oft gab es mehr Kandidaten, die in der Kirche begraben werden wollten, als Platz vorhanden war. Aus diesem Grund wurden Gräber manchmal übereinander errichtet. Um an derselben Stelle ein neues Grab anzulegen, musste der Kirchenboden geöffnet werden, was oft zu unangenehmen Gerüchen führte. Daher erhielt man den Spitznamen „reiche Stinker“.
Besonders hervorzuheben ist der Grabstein von Cornelis Verheyen. Er befindet sich in der Nähe der Statue des Heiligen Antonius. Die Grabinschrift ist gut lesbar. Die Bestattungsvorkehrungen sind schriftlich festgehalten.


3.
1822 wurde eine neue, teure Ratsherrenbank angeschafft. Bis zur Französischen Revolution saßen die Ratsherren stets im Kirchenchor. Nach der Französischen Revolution war dies nicht mehr der Fall. Mit dem Kauf der neuen Bank konnten sie wieder im Kirchenchor sitzen.
Die Bänke waren ursprünglich so aufgestellt, dass sie mit ihren hohen Rückenlehnen die Chorwand verlängerten und eine Trennwand zwischen den Räumen mit dem Marienaltar und dem Heilig-Kreuz-Altar bildeten.
1834 wurde jedoch beschlossen, diese Bänke an ihrem heutigen Standort unter der Orgel aufzustellen. Sie behinderten die Prozession und die Kommunion deutlich.
Der Bildhauer ist unbekannt.


4.
Der Kalvarienberg besteht aus drei Statuen. In der Mitte: der gekreuzigte Christus. Links: Maria und rechts: Johannes. Es sind Statuen aus dem 17. Jahrhundert. Mechelener Statuen.
Der Bildhauer ist unbekannt, aber sie wurden vom Künstler mit einem fünfzackigen Stern im Sockel signiert.
Lesen wir kurz aus der Bibel, was als nächstes geschah:
Während die Soldaten so kämpften, standen beim Kreuz Jesu seine Mutter, die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Kleopas, und Maria Magdalena. Als Jesus seine Mutter und den Jünger Johannes, den er liebte, bei ihr stehen sah, sagte er zu seiner Mutter: „Frau, siehe, dein Sohn!“
Dann sagte er zu dem Jünger: „Siehe, deine Mutter!“
Und von dieser Stunde an nahm der Jünger sie zu sich.
Diese Statuen befanden sich früher draußen im sogenannten „Beinhaus“. Wie anderswo wurden die Verstorbenen auch rund um die Kirche begraben. Daher der Name „Friedhof“.
Der Friedhof war für eine so große Gemeinde zu klein. Zudem ließen sich die Menschen aus Aberglauben nur ungern auf der Nordseite der Kirche begraben. Deshalb wurden beim Ausheben neuer Gräber oft Knochen von Verstorbenen gefunden, die zuvor dort begraben worden waren.
Diese Knochen wurden in einem kleinen Beinhaus gesammelt, das dieser Statuengruppe als Lagerraum diente.
Ihr künstlerischer Wert erwies sich jedoch als so groß, dass sie einen sichereren und geschützteren Ort im Inneren verdienten. Der für die Restaurierung der Kirche verantwortliche Architekt entwarf eigens eine Wand, um diese drei Statuen auszustellen.


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