Nördliches Querschiff



27.
Altar Unserer Lieben Frau
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts förderte die Kirche die Verehrung Unserer Lieben Frau. Dies war auch in Puurs der Fall. Eine Kapelle Unserer Lieben Frau wurde getrennt von der Kirche in Puurs errichtet. Die Kapelle wurde von einem eigenen Kaplan betreut.
Die Kapelle zog bald viele Menschen an, sodass 1640 eine Erweiterung erforderlich wurde.
Danach wurde der Altar durch den heutigen Altar ersetzt. Es handelt sich um einen Holzaltar, der mit Maltechniken marmoriert wurde, wodurch er wie Marmor aussieht.
Die Statue Unserer Lieben Frau stellt Unsere Liebe Frau der Sieben Schmerzen dar, erkennbar an den Schwertern, die sie durchbohren. Die Statue konnte aus ihrer Nische genommen und in einer Prozession getragen werden.
Dass die Kapelle ursprünglich von der Kirche getrennt war, wird durch die Entdeckung und Wiedereröffnung der Eingangstür zur Kapelle bei Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren bestätigt. Die Tür wurde später wieder verschlossen. Rechts vom Altar ist jedoch noch zu erkennen: Darin befand sich der heutige Tabernakel. Der Türrahmen erscheint recht niedrig. Zum einen waren die Menschen damals deutlich kleiner als heute. Zum anderen ist anzunehmen, dass der Boden, als diese Tür genutzt wurde, deutlich niedriger lag als heute.


28.
Die Kommunionbank des Marienaltars stammt aus dem Jahr 1756. Sie entstand wenige Jahre nach der Erweiterung der Kirche. Diese wuchs von einer einschiffigen Kirche mit zwei Querschiffen zu einer dreischiffigen Kirche: einem Hauptschiff und zwei Seitenschiffen.
Vermutlich wurde damals auch die Marienkapelle Teil der Kirche.
Die Kommunionbank ist im Rokoko-Stil gehalten. Dieser Stil zeichnet sich durch die Verwendung von Muschel- und Blumenmotiven aus. Rocaille bedeutet Muschel.
Der Künstler ist unbekannt.
Es wird vermutet, dass die verlorene Kommunionbank des Heilig-Kreuz-Altars eine „Schwester“ der heute noch existierenden Kommunionbank war.


29.
Neben dem Altar Unserer Lieben Frau befindet sich das große Rosenkranzfenster. Es wurde von Samuel Coucke, einem Glasmaler aus Brügge, entworfen und eingebaut.

Der Künstler ließ seinen Namen und das Datum in das Fenster einarbeiten.

Die Mitteltafeln des Heiligen Dominikus wurden vom damaligen Vorsitzenden und Sekretär des Kirchenvorstands finanziert.

Gemeindemitglieder konnten 100 Franken für die Darstellungen der Geheimnisse spenden.
Das Fenster zeigt die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes.

In der Mitte ist der Heilige Dominikus abgebildet, der von Unserer Lieben Frau einen Rosenkranz empfängt.

Die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes bestehen aus fünf freudigen, fünf schmerzhaften und fünf glorreichen Geheimnissen.
Sie stellen wichtige Ereignisse aus Jesu öffentlichem Leben als Erwachsener dar.
Erkennen Sie sie?

Die fünf freudigen
– Der Engel Gabriel bringt Maria die frohe Botschaft.
– Maria besucht ihre Cousine Elisabeth.
- Jesus wurde in einem Stall in Bethlehem geboren.
- Jesus wird Gott im Tempel vorgestellt.
- Jesus wird im Tempel wiedergefunden.


- Die 5 Schmerzensreichen
- Jesu Todesangst.
- Jesus wird gegeißelt.
- Jesus wird mit Dornen gekrönt.
- Jesus trägt sein Kreuz nach Golgatha.
- Jesus stirbt am Kreuz.


- Die 5 Glorreichen
- Die Auferstehung Jesu von den Toten.
- Die Himmelfahrt Jesu.
- Der Heilige Geist kommt auf die Apostel herab.
- Maria wird in den Himmel aufgenommen.
- Maria wird im Himmel gekrönt.


Im Jahr 2002 fügte Papst Johannes Paul II. diesen 15 Geheimnissen 5 Lichtgeheimnisse hinzu.
Diese sind in diesem alten Buntglasfenster natürlich nicht dargestellt.

Es geht um:

- Die Taufe Jesu im Jordan.
- Die Offenbarung Jesu bei der Hochzeit zu Kana.
– Jesu Verkündigung des Reiches Gottes.
– Die Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor.
– Jesus setzt die Eucharistie beim Letzten Abendmahl ein.


30.
Beichtstuhl aus der Zeit von 1770 bis 1774.
Obwohl ein Schaufelmotiv und eine Palme in den Beichtstuhl geschnitzt sind, erkennt man, dass er mehrere Jahre nach der Blütezeit des Rokoko entstand.
Dieser Beichtstuhl verdeutlicht den Übergang zum Klassizismus.
In der Mitte erkennen wir das Göttliche Auge. Das Auge, das alles weiß und sieht.
Auf dem Beichtstuhl sind vier Heilige abgebildet.
Von links nach rechts: Agnes, Josef, Donatus und Katharina.
Man erkennt sofort einen Unterschied in der Ausführung dieser Figuren im Vergleich zu Kerrickx' Skulpturen.
Dieser Beichtstuhl trägt kein Chronogramm.


31.
Die Statue der Heiligen Anna.
Die Heilige Anna und der Heilige Joachim waren die Eltern Marias, Unserer Lieben Frau.
Hier ist die Heilige Anna mit ihrer Tochter dargestellt. Sie hält ein Buch vor Maria.
Die Statue wurde 1889 im Atelier Bressers erworben.
Sie wurde von Kardinal Goossens geweiht.
Beachten Sie auch den dazugehörigen neugotischen Sockel, auf dem die Statue steht.
Oben befinden sich ausziehbare Balken, die dazu dienten, die Statue bei Prozessionen zu tragen.
Die Heilige Anna erfreute sich in unserer Kirche traditionell großer Verehrung. Bis zur Erweiterung der Kirche im 18. Jahrhundert war ihr ein Altar geweiht. Dieser Altar wurde bereits in den ersten Visitationsberichten der Kirche erwähnt.
Die damaligen Dekane besuchten ihre Kirchen jährlich. Sie kamen zu einer Visitation. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um Inspektionsbesuche, bei denen sie überprüften, ob in der besuchten Kirche alles in Ordnung war.


32.
Diese Kanzel befand sich mit Sicherheit vor 1734 in der Kirche von Puurs.
Aufgrund dieser Datierung und der kunstvollen Schnitzerei muss sie Kerrickx zugeschrieben werden.
Beachten Sie die vier anmutigen Schnörkel mit floralen Motiven.
An den Seiten der Kanzelschale sind vier Reliefs zu sehen. Es handelt sich um die vier Evangelisten, die jeweils mit „ihrem“ Symbol dargestellt sind.
– Vorne erkennen wir Johannes mit dem Adler. Dies verweist auf die erhabenen Gedanken im Prolog seines Evangeliums.
– Rechts sehen wir Matthäus mit dem Engel oder dem Menschen. Sein Evangelium beginnt mit der Menschwerdung Christi.
– Links der heilige Lukas mit dem Ochsen. Sein Evangelium beginnt mit dem Opfer des Zacharias.
– Hinten, an der Tür, ist der heilige Markus mit einem Löwen dargestellt. Er schreibt über die Predigt Johannes des Täufers in der Wüste.
Vier Engel posaunen das Lob des Wortes Gottes. Zwei davon wurden 1971 aus der Kirche gestohlen, aber glücklicherweise in Tournai wiedergefunden.
Der Heilige Geist in Form einer Taube ist am unteren Rand des Resonanzbodens abgebildet.
In den Tagen, als Messen und Lesungen des Wortes Gottes nicht in der Landessprache, sondern auf Latein abgehalten wurden, war es entscheidend, dass die Predigt, die auf Niederländisch gehalten wurde, für die Gemeinde deutlich verständlich war.
Dazu verließ der Priester den Altarraum, ganz vorne im Kirchenchor, und stieg die Stufen zur Kanzel hinauf.
Die Gemeinde drehte ihre Stühle und setzte sich um die Kanzel.
Der Resonanzboden verstärkte die Stimme des Predigers und leitete sie nach unten, sodass sie in einer Zeit vor Tonverstärkung und Mikrofonen deutlich zu hören war.


33.
Beichtstuhl aus dem Jahr 1723.
Er wurde von Kerrickx geschaffen und stand ursprünglich unter der Orgel in der damals einschiffigen Kirche.
Auch dieser Beichtstuhl besteht aus zwei Hermenstatuen. Diese sind teils Menschen, teils Säulen.
Die alte Frau steht für Reue. Kerrickx verwendet übrigens immer das Bild einer alten Frau, um „Reue“ darzustellen.
Die junge Frau mit dem Herzen, der Liebe. Um Liebe oder eine andere Tugend darzustellen, verwendete Kerrickx immer eine schöne, junge Frau.
Die Trauer der alten Frau wird durch die flache Ebene zwischen Augapfel und Augenlid der Frau noch verstärkt. Dadurch entsteht ein Schatteneffekt und die Augenhöhlen erscheinen tiefer.
In den Medaillons auf der Rückseite erkennen wir von links nach rechts:
König David.
Das göttliche, allsehende Auge des dreieinigen Gottes.
Maria Magdalena.
Der Text unter den drei Medaillons gibt jeweils die Jahreszahl 1723 an. Sie werden feststellen, dass bestimmte Buchstaben im Text groß geschrieben sind. Diese Großbuchstaben stehen für römische Ziffern. Addiert man die verschiedenen Werte dieser römischen Ziffern, ergibt dies jeweils 1723.
Übersetzt bedeuten diese Texte:
Als undankbarer König habe ich gegen den Herrn gesündigt.
Das Auge des dreieinigen Gottes.
Reiche Frucht für die Liebenden.


34.
Diese Kommunionbank im Renaissancestil stammt aus dem Jahr 1619.
Sie trennte höchstwahrscheinlich bis etwa Mitte des 18. Jahrhunderts die Liebfrauenkapelle vom Kirchenschiff.
Die Skulpturendekoration ist sehr raffiniert. Drei dorische Säulen unterteilen die Kommunionbank in drei Abschnitte. Die Fußstützen unter den Säulen tragen einen kleinen Löwenkopf. Über jedem Kapitell befand sich ein kleiner Cherubkopf, von dem nur einer erhalten ist.


35.
Die Marienstatue im hinteren Teil unserer Kirche stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Sie wurde einst bei Prozessionen getragen.
Die Statue ist eine schlichte Komposition aus einem Kopf und zwei kunstvollen Armen. Eine Hand hält ein Zepter, die andere das Jesuskind. Unter dem Gewand befindet sich ein konischer Oberkörper. Gewand und Mantel bilden ein repräsentatives Ensemble.
Die Statue trägt einen silbernen Anhänger um den Hals. Diese Anhänger waren im 19. Jahrhundert in Mode. Sie wurden Müttern zum Muttertag geschenkt. Wir können davon ausgehen, dass dieser Anhänger ein Geschenk ist. Der Ring trägt zwei Punzen: ein Schwert und den Buchstaben „Dee“.
Der Thron, auf dem die Statue steht, stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert. Er wurde vor einigen Jahren vollständig restauriert.
Vier Engel schmückten einst die vier Ecken des Throns. Diese sind jedoch spurlos verschwunden.


36.
Nun, wir könnten euch noch viel mehr über das Innere dieser Kirche erzählen.
Dieser digitale Rundgang befindet sich noch in der Entwicklung. Ein digitaler Führer für den Außenbereich der Kirche ist ebenfalls in Arbeit.
Wenn ihr wollt, seid ihr herzlich eingeladen, noch etwas bei Unserer Lieben Frau zu bleiben. Auch wenn ihr heute nichts zu sagen oder zu fragen habt. So erzählt es uns das Lied.
Wenn ihr diesen Rundgang lohnenswert findet und dem Führer ein Trinkgeld geben möchtet, könnt ihr es in den Opferstock des Heiligen Antonius werfen. Es dient dem Unterhalt dieser Kirche.
Wenn ihr darauf achtet, keine Gegenstände in der Kirche zurückzulassen, braucht ihr ihn nicht anzurufen.
Wir hoffen, euch beim nächsten Mal wiederzusehen.


 

So, we've reached the end of this tour.
If you'd like to virtually visit the rood screen to hear and see the organ play, click on this link.
If you'd like to go a little higher, you can go to the bell room where the church bells ring.

 

Damit sind wir am Ende dieser Führung angelangt.
Wenn Sie virtuell den Lettner besuchen und das Orgelspiel hören und sehen möchten, klicken Sie auf diesen Link.
Wenn Sie noch etwas höher hinaus möchten, können Sie in den Glockenraum gehen, wo die Kirchenglocken läuten.


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